
Die passende Hardware für Home Assistant Einsteiger
Finde das richtige Setup für deinen Home Assistant-Start
Die Wahl der richtigen Hardware ist der erste wichtige Schritt, wenn du mit Home Assistant loslegen möchtest. Gerade als Einsteiger willst du wahrscheinlich kein technisches Risiko eingehen, sondern suchst eine Lösung, die einfach funktioniert, möglichst wenig Strom verbraucht und auch in Zukunft nicht gleich an ihre Grenzen stößt.
Ob du nur ein paar smarte Lampen steuern willst oder später auch Heizungssteuerung, Bewegungsmelder und Automationen dazukommen – mit der passenden Hardware legst du den Grundstein für ein stabiles, zukunftssicheres Smart Home. In diesem Artikel zeige ich dir, welche Plattformen sich bewährt haben, was sie kosten, wie viel Strom sie brauchen und worauf du bei der Auswahl achten solltest.




Was macht gute Einsteiger-Hardware aus?
Einfache Einrichtung
Geräte wie der Home Assistant Green sind sofort startklar – kein Betriebssystem aufspielen, keine Konfiguration nötig. Auch der Raspberry Pi lässt sich mit offiziellen Tools komfortabel einrichten. Die Vorbereitung erfolgt über Tools wie den Raspberry Pi Imager auf einem PC oder Mac. Nach dem Schreiben des Images auf die SD-Karte startet Home Assistant beim ersten Boot automatisch - ohne weitere Konfiguration am Pi selbst. Besonders für Einsteiger ist das ein klarer Vorteil, da der Einstieg ohne Linux-Vorkenntnisse möglich ist.
Energieeffizienz
Home Assistant läuft rund um die Uhr. Ein niedriger Stromverbrauch spart langfristig Geld und vermeidet Hitzeprobleme. Systeme wie der Green oder Raspberry Pi liegen bei unter 5 W im Leerlauf. Im Vergleich zu klassischen Desktop-PCs oder alten Servern ist der Unterschied deutlich spürbar – sowohl auf der Stromrechnung als auch bei der Abwärme. Gerade im Dauerbetrieb zählt jedes Watt, besonders wenn man das System über Jahre betreiben möchte.
Erweiterbarkeit
Wer später Zigbee-Sticks, SSDs oder erweiterte Backup-Lösungen einsetzen will, sollte auf genügend USB-Ports und Speicheranbindung achten. Der Green ist hier limitiert, Pi-Modelle und Mini-PCs bieten deutlich mehr Flexibilität. Gerade bei wachsenden Systemen – etwa mit mehreren Zigbee-Koordinatoren, USB-Audio, oder externen SSDs – ist ein durchdachtes Anschlusskonzept entscheidend. Auch die Möglichkeit zur Integration von GPIO-Pins oder PCIe beim Pi 5 kann langfristig eine Rolle spielen.
Langfristige Unterstützung
Setze auf Geräte mit stabiler Softwareversorgung und starker Community. Raspberry Pi, NUC & Co. sind hier seit Jahren etabliert. Eine große Nutzerbasis bedeutet oft bessere Dokumentation, regelmäßige Updates und schnellere Hilfe bei Problemen. Zudem achten etablierte Plattformen auf Kompatibilität zu neuen Home Assistant-Versionen, was für langfristige Nutzung und Systemstabilität ein entscheidender Faktor ist.
Welche Hardware passt zu dir?
Vergleich: Einstieg, Wachstum, Reserven
Gerät | Einstieg (1–5) | Erweiterbarkeit (1–5) | Leistungsreserven (1–5) |
---|---|---|---|
Home Assistant Green | ⭐⭐⭐⭐⭐ | ⭐ | ⭐⭐ |
Home Assistant Yellow | ⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐ |
Raspberry Pi 4 | ⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐ |
Raspberry Pi 5 | ⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐ |
Intel NUC | ⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Dell Wyse 5070 | ⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐ |
Wer Zigbee direkt onboard haben möchte, kann zum Home Assistant Yellow greifen. Diese offiziell unterstützte Variante enthält einen integrierten Zigbee-Chip und basiert auf einem Raspberry Pi Compute Module 4.
Hinweis: Der Dell Wyse 5070 ist ein Thin Client, der meist nur als Gebrauchtgerät oder als “renewed” erhältlich ist. Trotzdem bietet er ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Home Assistant.
Hinweis zu RAM-Größe und Modellwahl beim Raspberry Pi:
Für den Betrieb von Home Assistant gelten Raspberry-Pi-Modelle mit 4 GB oder 8 GB RAM als geeignet. Varianten mit 2 GB RAM zeigen in der Praxis deutliche Einschränkungen bei gleichzeitiger Nutzung von Add-ons wie Zigbee2MQTT, Node-RED oder Datenbankdiensten.
In der aktuellen Generation bietet der Raspberry Pi 5 im Vergleich zum Pi 4 eine höhere CPU-Leistung, native PCIe-Erweiterbarkeit und bei geringer Preisdifferenz eine bessere Grundlage für zukünftige Anforderungen.
Jetzt starten oder gleich aufrüsten?
Viele starten mit günstiger Hardware. Ein späterer Umzug ist problemlos möglich – Home Assistant unterstützt automatische Backups, die du z.B. auf Google Drive sichern kannst. Du musst dich heute nicht auf Dauer festlegen.
Stromverbrauch: Kleine Unterschiede, große Wirkung
Gerät | Leerlauf | Last | Lautstärke |
---|---|---|---|
Home Assistant Green | ~1,7 W | ~3 W | Lüfterlos |
Home Assistant Yellow | ~2 W | ~4 W | Lüfterlos |
Raspberry Pi 4 | ~2,5 W | ~7,5 W | Lüfterlos optional |
Raspberry Pi 5 | ~2,8 W | ~9 W | passive Kühlung möglich, Lüfter empfohlen |
Intel NUC | 6–10 W | 20–30 W+ | teils hörbar |
Dell Wyse 5070 | 3–4 W | 12–15 W | sehr leise |
Ein dauerhaft laufender NUC kostet im Jahr 40–60 €, ein Pi oder Green unter 10 €. Wer Wert auf Effizienz legt, ist mit Raspberry Pi oder Green gut beraten.
Erweiterbarkeit und Zukunftssicherheit
Gerät | USB | SSD-Unterstützung | RAM aufrüstbar | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
Home Assistant Green | 2x | Nur per USB | Nein | 32 GB eMMC integriert, optional mit SkyConnect |
Home Assistant Yellow | 2x | M.2 Slot integriert | Nein | Integrierter Zigbee-Chip, CM4-basiert |
Raspberry Pi 4 | 4x | USB-SSD möglich (bootfähig) | Nein | GPIO, HATs, große Community |
Raspberry Pi 5 | 4x | NVMe per PCIe möglich (Adapter nötig, ggf. Kühlung erforderlich) | Nein | Nativer PCIe-Anschluss |
Intel NUC | 4–6 | Intern (SATA/NVMe) | Ja | Vollwertige Desktop-Hardware |
Dell Wyse 5070 | 4x | Variante abhängig | Teilweise | Gebrauchtgerät, günstig |
Hinweis: Wer Home Assistant auf einem Raspberry Pi ohne SSD betreibt, sollte auf hochwertige SD-Karten mit guter Haltbarkeit achten. Alternativ bietet eine SSD mehr Zuverlässigkeit bei Dauerbetrieb.

Welche Hardware für welchen Anwendungsfall?
Szenario 1: Du willst einfach nur starten
Empfehlung: Home Assistant Green – minimaler Aufwand, maximale Einfachheit. Der integrierte 32 GB eMMC-Speicher reicht für die meisten Einsteiger völlig aus und ermöglicht einen schnellen Start ohne zusätzliche Hardware oder technische Vorkenntnisse. Das System ist sofort einsatzbereit und besonders wartungsarm.
Szenario 2: Du willst flexibel bleiben
Empfehlung: Raspberry Pi 4 oder 5 – modular, gut dokumentiert, leistungsfähig. Achte auf mindestens 4 GB RAM, um Add-ons wie Zigbee2MQTT, Node-RED oder InfluxDB zuverlässig betreiben zu können. Beide Modelle bieten zahlreiche Erweiterungsmöglichkeiten und sind ideal für Nutzer, die sich mittelfristig weiterentwickeln möchten.
Szenario 3: Du willst Zigbee direkt integriert
Empfehlung: Home Assistant Yellow – speziell für Home Assistant entwickelt, mit integriertem Zigbee-Chip und basierend auf dem Raspberry Pi Compute Module 4. Der M.2-Slot bietet zusätzliche Möglichkeiten für eine interne SSD, und die kompakte Bauweise spart Platz im Schaltschrank oder im Regal.
Szenario 4: Du planst ein umfangreiches System
Empfehlung: Intel NUC oder Dell Wyse 5070 – hohe Leistung, virtualisierbar, aufrüstbar. Beide Plattformen eignen sich für komplexe Setups mit mehreren Integrationen, Kameraüberwachung, Datenbanken oder virtuellen Maschinen. Beachte: Dell Wyse sind meist nur gebraucht erhältlich, bieten aber ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Fazit
Home Assistant ist auf vielen Plattformen stabil und effizient betreibbar. Entscheidend ist nicht die maximale Leistung der Hardware, sondern eine zuverlässige, durchdachte Basis – passend zu den geplanten Anforderungen.
Wer mit einer einfachen Steuerung beginnt, kann mit ressourcenschonender Hardware starten. Für größere Installationen oder langfristige Flexibilität sind Systeme mit erweiterbarer Speicher- und Anschlussstruktur sinnvoll.
Ein späterer Wechsel der Hardware ist technisch möglich und unkompliziert. Es besteht kein langfristiger Lock-in – die Systemwahl kann sich an der tatsächlichen Nutzung orientieren.